Heute sollte unser Ziel Trondheim sein. Wir kamen auch sehr zügig dort hin, unterwegs haben wir noch an einem Parkplatz halt gemacht, mit kleinem Spielplatz und „Gråtass“. Dies ist ein alter grauer Traktor, den alle norwegischen Kinder aus Büchern und Fernsehserie kennen. Wir haben auch ein Gråtass-Buch daheim, daher hat Moritz sich gefreut, mal auf dem „echten“ Gråtass sitzen zu dürfen. Durch viele Tunnel hindurch ging es dann nach Trondheim. Zweimal mussten wir Maut bezahlen, bis wir in der Stadt waren. Und dann ging die Parkplatzsuche los. Direkt am Hafen sollte eigentlich ein Wohnmobilparkplatz sein, auf dem wir eigentlich auch übernachten wollten. Aber wir haben nix gefunden, war auch nichts ausgeschildert. Also mal kurzerhand an einer Tankstelle nachgefragt. „Bobil-Camping? Nie gehört. Ich frag mal nach.“ Als die junge Dame dann wieder kam, konnte sie uns zwar beschreiben, wo dieser Parkplatz letztes Jahr war, aber ob es ihn in diesem Jahr noch gibt, wusste sie nicht. Also sind wir erstmal ihrer Beschreibung gefolgt. Aber da war auch nichts. Also wieder kehrt gemacht, und den nächsten Herrn gefragt. Der wusste aber auch nichts von diesem Bobil-Camp. Komisch, zwei unserer Reiseführer (sogar recht aktuell, von 2007) schon. Na ja, wir haben dann den einen Reiseführer zu Rate gezogen und haben einen anderen Parkplatz gesucht, halt nicht zum übernachten. Der Parkplatz, der uns im Führer empfohlen wurde, war allerdings auch eine Niete, weil hier Parken für Wohnmobile verboten war. Also eigentlich hatten wir jetzt schon die Nase voll von Trondheim. Na gut, nachdem wir endlich einen Parkplatz hatten, sind wir dann in „downtown“ gegangen und haben uns den Nidaros-Dom angeschaut. Weiter ging's zur Bybru, einer alten Brücke über den Nidelv. Eine tolle Sicht auf die Speicherhäuser bot sich uns und auf der anderen Seite wunderschöne kleine Holzhäuser. Wir sind dann noch ein bißchen durch die Stadt geschlendert, bevor wir wieder über eine Fußgängerbrücke zurück zum Parkplatz sind.
Nun stellte sich uns die Frage, weiter gen Norden oder wieder Richtung Süden. Nachdem Moritz „wandertechnisch“ nicht so mitmachen wollte, sind wir „gut in der Zeit“. Wir hatten Trondheim drei Tage zu früh erreicht! Aber wir haben uns dann doch für den Weg Richtung Süden entschieden. Als nächstes Ziel haben wir Røros angesteuert. Unterwegs wollten wir uns einen netten Campingplatz suchen. Aber nachdem wir an der Küste entlang so viele tolle Campingplätze gesehen hatten, waren wir etwas enttäuscht. Auf den 150 km von Trondheim nach Røros waren drei Campingplätze. Gleich hinter Trondheim war uns zu früh, und wir wollten einfach nur noch aus der Stadt raus. Da sind wir auch noch mächtig im Stau gestanden. Die anderen beiden waren eine kleine Wiese mit Stromanschluss. Das als Campinplatz zu verkaufen ist fast schon eine Frechheit. Vor allem wenn man sieht, dass diese Plätze das gleiche kosten wie anderen, wo es sämtliche sanitäre Anlagen, Abwasser, Frischwasserversorgung und Spielplatz gibt. Also ein Spielplatz sollte schon dabei sein. Und so sind wir am Ende doch schon in Røros gelandet. Morgen wird dann erstmal die Stadt erkundet.
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